Das Exposé: Warum du unbedingt eins schreiben solltest

Das Exposé: Warum du unbedingt eins schreiben solltest

„Ein Exposé brauche ich nicht, das schreibe ich nicht!“

Viel zu zeitaufwendig, das liest ja eh niemand oder schlichtweg keine Lust.
Eine Ausrede, kein Exposé zu schreiben, ist schnell gefunden.

Tu dir den Gefallen und schreib trotzdem eins!

Ich gebe dir ein paar sehr gute Gründe für ein Exposé sowie eine Übersicht, was reingehört.

Warum überhaupt ein Exposé?

Ein Exposé hilft dir enorm, dein Thema beziehungsweise die Fragestellung für deine Doktorarbeit (und selbstverständlich auch für eine Bachelorarbeit oder Masterarbeit) noch mal einer Prüfung zu unterziehen.

Du kommst zudem in die erste schriftliche Ausformulierung.

Dabei merkst du ganz schnell, ob deine bisherigen Überlegungen stimmig sind oder nicht, wo es noch in der Argumentation hakt und wo du eventuell nachjustieren musst.

Das Schreiben eines Exposés ist für angehende Doktoranden sowieso fast unumgänglich. In ausnahmslos allen meinen Beratungen höre ich, dass der Doktorand eins schreiben muss oder schreiben musste.

Denn an vielen Universitäten ist für den Antrag auf Annahme als Doktorand beziehungsweise im Rahmen der Betreuungsvereinbarung ein Exposé Pflicht.

In dem seltenen Fall, dass du für deinen Antrag doch keins einreichen musst, solltest du aus oben genannten Gründen dennoch eins schreiben.

Es hilft dir,

  • dich zu strukturieren,
  • deine Gedanken zuordnen und
  • deine Überlegungen zusammenhängend zu formulieren sowie
  • den zeitlichen Aufwand einzuschätzen.

Und noch ein wichtiger Grund:
Dein Betreuer wird es dir danken!

Warum?

Weil er/sie deine Überlegungen

  1. als kompakte Zusammenfassung nachlesen,
  2. besser nachvollziehen und
  3. auf dieser Grundlage mit dir diskutieren kann.

Du bekommst direkt zu Beginn eine Rückmeldung, ob du auf einem guten Weg bist oder ob sich (Denk-)Fehler eingeschlichen haben.

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3 Tipps vor dem Schreiben

Ein Exposé umfasst in der Regel ca. 10 bis 20 Seiten. Klingt erst mal nicht so viel. Die Herausforderung liegt darin, dein Vorhaben klar, kurz und knackig auf den Punkt zu bringen.

  1. Nimm dir ausreichend Zeit für die Erstellung. Auch wenn du das Exposé im Kopf bereits fertig hast, wird die schriftliche Ausformulierung ein Prozess mit mehreren Schleifen sein.
  2. Das Titelblatt wird häufig vergessen. Erstelle es direkt als Erstes. Auch ein guter Start, um in das „Jetzt geht es los“-Gefühl zu kommen.
  3. Trage deine bisher recherchierte Literatur zusammen. Welche Quellen kannst du für das Exposé verwenden? Am besten gleich ab damit in ein Literaturverzeichnis.
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Das Exposé für die Doktorarbeit

Ein Exposé lässt sich grob in folgende Abschnitte unterteilen:

Titelblatt
Gliederung
Textteil
Literaturverzeichnis
Zeitlicher Ablaufplan

Mit dem Exposé solltest du folgende Fragen beantworten:

  • Wie lauten dein Thema und deine Problemstellung?
  • Was ist deine exakte Fragestellung?
  • Was ist der aktuelle Forschungsstand zu deinem Thema?
  • Warum ist deine Doktorarbeit für die Forschung relevant? Welchen wissenschaftlichen Mehrwert liefert sie für deinen Fachbereich?
  • Welche Forschungsmethoden wirst du anwenden?
  • Welche Quellen und gegebenenfalls welches Material wirst du verwenden?

Falls du eine Vorlage zu der Erstellung bekommst, halte dich daran.
Ansonsten kannst du dich an nachfolgenden Angaben orientieren.

Titelblatt
Das Titelblatt sollte mindestens den vorläufigen Arbeitstitel deines Promotionsvorhabens sowie deine Kontaktdaten tragen. Ergänzen kannst du um Universität, Fachbereich und/oder Betreuer.

Gliederung
Die Gliederung ist wie bei jeder wissenschaftlichen Arbeit aufgebaut. Vergiss nicht die Seitenzahlen und untergliedere nicht zu kleinschrittig.

Textteil
Formuliere als Erstes eine Einleitung sowie die Problemstellung und Zielsetzung. Konkretisiere dann deine Forschungsfrage(n) und gegebenenfalls (Hypo-)Thesen. Dann skizzierst du den aktuellen Forschungsstand und stellst das methodische Vorgehen dar.

Literaturverzeichnis
Die zur Stützung deiner Argumentation verwendeten Quellen kommen wie immer in ein Literaturverzeichnis.

Zeitplan
Den zeitlichen Ablaufplan kannst du zum Beispiel in Halbjahres- oder Quartalsabschnitte unterteilen. Dann gibst du an, welche Schritte der Promotion du in den geplanten Abschnitten umsetzen willst.

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Und sonst noch?

Wir haben damals das Exposé unserer Teamdissertation um ein Kapitel zu unseren eigenen Forschungsinteressen ergänzt. Das war ein großer Motivationsschub, weil wir noch mal reflektierten, warum und wieso wir die Doktorarbeit dann letztendlich schreiben wollten.
(Die Geschichte dazu liest du hier.)

Wir haben außerdem eine ausführliche Gliederung der Doktorarbeit inklusive aller Unterkapitel und einer Kurzdarstellung der geplanten Kapitelinhalte beigefügt. Das ist rückblickend sehr weit fortgeschritten gewesen (und absolut nicht notwendig).


Fragen zum Exposé?

Schreib mir gerne eine Nachricht!

Herzliche Grüße
Sandra


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