Die Doktorarbeit schreiben: Fünf Tipps für die Verschriftlichung

Die Doktorarbeit schreiben: Fünf Tipps für die Verschriftlichung

Ach, die Doktorarbeit schreiben ist doch ein Klacks!

Wirklich?

Für das reine Schreiben mag das zutreffend sein.

Allerdings weiß ich aus unzähligen Gesprächen, dass viele Schreibwütige beim Verfassen einer wissenschaftlichen Arbeit (also nicht nur der Doktorarbeit) sehr oft das „Drumherum“ vergessen.

Dann sind zum Beispiel die Dateien auf dem Rechner so komisch benannt und so chaotisch abgelegt, dass sie nicht ohne nerviges Rumgesuche wiedergefunden werden.

Oder die Besprechungen mit dem Betreuer sind dürftig gesät (manchmal gibt es gar keine). Dann wird sich kurz vor der Abgabe gewundert, wenn der Doktorvater oder die Doktormutter mit dem geschriebenen Werk nicht einverstanden ist.

Damit du gut in deine Verschriftlichung startest und zügig mit der Doktorarbeit vorankommst, habe ich fünf Tipps zusammengestellt, um beliebte Fehler zu vermeiden:

  1. Beachte die Formatierungsvorgaben
  2. Lege einen Zitierstil fest
  3. Halte Ordner-Ordnung
  4. Sicher regelmäßig deine Daten
  5. Plane Besprechungen

1. Beachte die Formatierungsvorgaben

Frage deinen Betreuer unbedingt nach einem Leitfaden zur Erstellung von wissenschaftlichen Arbeiten! (Oft gibt es keinen speziellen Leitfaden für Doktorarbeiten.)

Der Leitfaden enthält nämlich in der Regel mehr oder minder ausführliche Vorgaben zur formalen Gestaltung und der Formatierung, zum Aufbau und der Gliederung der Arbeit, zur Handhabung von Verzeichnissen, zur Handhabung der Quellen und Literaturangaben, zum Zitieren sowie sonstige Hinweise.

Frage deinen Betreuer auch nach seinen Vorlieben zu der formalen Gestaltung. Manchen ist die Formatierung egal, manche sind echt pingelig (und ich meine ECHT pingelig).

Und lege bitte alle Formatierungen vor dem Schreiben fest, nicht kurz vor der Abgabe! Da hast du andere Sorgen.

2. Lege einen Zitierstil fest

Das korrekte Zitieren schützt geistiges Eigentum und gibt die Quelle beziehungsweise den Urheber einer Information nachvollziehbar an.

Dies gilt für direkte (wörtliche) und indirekte (sinngemäße) Zitate.

Welchen Zitierstil sollst du verwenden?
Harvard, APA, Vancouver, Chicago (A+B), MLA, AMA, etc.?

Leider gibt es keine allgemeingültige fachübergreifende Antwort.

Welcher Zitierstil verwendet wird, richtet sich zum Beispiel nach der Hochschule, der Fachrichtung, dem Institut oder dem Betreuer.

Als Regelwerk gibt der Zitierstil an, wie Quellenbelege im Literaturverzeichnis und Zitatbelege in der Arbeit angegeben werden. In Deutschland finden sich die Zitatbelege eher in den Fußnoten (Chicago Style), im angelsächsischen Sprachraum eher im Text (Harvard Style).

Hier empfiehlt sich ein Blick in den oben erwähnten Leitfaden und eine Absprache mit dem Betreuer.

Und den Zitierstil bitte durchgängig in der kompletten Arbeit verwenden!

3. Halte Ordner-Ordnung

Während der Doktorarbeit wirst du unzählige Dateien angelegen, speichern, bearbeiten und wieder löschen.

Um nicht den Überblick zu verlieren, lohnt sich von Beginn an die Festlegung einer einheitlichen Ordner- und Dateistruktur.

Am besten legst du dir einen einzigen Ordner mit entsprechenden Unterordnern (zum Beispiel Literatur, Einleitung, Kapitel 2 oder Fazit) für die komplette Doktorarbeit an.

Achte auf die korrekte Benennung von Ordnern und Dateien (= was draufsteht, ist drin), gegebenenfalls mit Versionsnummerierung oder Datum.

Wenn du ständig in den Ordner oder die Datei schauen musst, um den Inhalt rauszufinden, ist die Bezeichnung nicht gut gewählt!

Lege dir vor jedem erneuten Schreiben in einer Datei eine neue Version an, damit du den Inhalt nicht überschreibst und du den Zugriff auf ältere Versionen behältst.

Doktorarbeit schreiben

4. Sicher regelmäßig deine Daten

„Das ist doch selbstverständlich!“

Nein, ist es nicht!

Und wer schon mal einen gerade geschriebenen Text oder im schlimmsten Fall ein ganzes Kapitel oder die ganze Arbeit verloren hat, der sichert, was das Zeug hält.

Dem Thema Datensicherung solltest du also nicht ganz gleichgültig gegenüberstehen. Speicher deine Arbeit am besten auf deinem Rechner und einer, maximal zwei externen Lösungen (zum Beispiel USB-Stick, externe Festplatte oder Cloud). Mehr nicht, sonst wird es unübersichtlich.

Einzelne Dateien sicherst du direkt dann, wenn du daran gearbeitet hast. Eine Komplettsicherung der Arbeit bietet sich wöchentlich an. Oder je nach deinem Arbeitspensum.

Deine Speichermedien bewahrst du vorzugsweise räumlich getrennt auf. So hast du bei versehentlichem Löschen oder technischen Problemen immer Zugriff auf deine Arbeit.

5. Plane Besprechungen

Besprechungen mit deinem Betreuer sind wichtig, um das Vorgehen festzulegen, Fragen beantwortet zu bekommen oder eine Text-Rückmeldung einzuholen. Die zeitlichen Abstände und eure Kommunikationsform solltet ihr zu Beginn festgelegt haben.

Finden Besprechungen statt, will dein Betreuer in der Regel eines nicht:
Dir sagen, was du als Nächstes zu tun hast.
Sondern sehen, dass du vorankommst. Und dich bei Schwierigkeiten unterstützen.

Bereite dich also immer sorgfältig vor und lege dein Ziel für die Besprechung fest:

  • Willst du konkrete Fragen klären?
  • Möchtest du etwas inhaltlich diskutieren?
  • Oder willst du vielleicht über deinen aktuellen Stand informieren?

Die Besprechungsergebnisse hältst du am besten in einem Protokoll fest und lässt es deinem Betreuer für seine Unterlagen zukommen.

Du möchtest immer noch berufsbegleitend promovieren?

Dann bleib dran!

Ich freue mich, wenn dir die fünf Tipps einen Anstoß gegeben haben.
Vielleicht haben sie dir auch einen Aha-Moment entlockt.

Falls nicht, lass mich gerne den Grund wissen.
Falls ja, dann gerne auch.

Buche dir dazu einfach ein unverbindliches Kennenlerngespräch!

Herzliche Grüße
Sandra


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