Mit diesen 3 Quellen ruinierst du dir deine wissenschaftliche Arbeit am besten

Mit diesen 3 Quellen ruinierst du dir deine wissenschaftliche Arbeit am besten

Wissenschaftliche Quellen und die Belege daraus sind das A und O für eine wissenschaftliche Arbeit.

Oft lese ich in Arbeiten jedoch Quellen, die du nicht verwenden solltest beziehungsweise die von vielen Unis und Hochschulen als nicht akzeptabel eingestuft sind.

Warum brauche ich überhaupt wissenschaftliche Quellen?

In jeder wissenschaftlichen Arbeit werden Quellen genutzt.

Der Umfang und die Anforderungen an die Quellen variieren dabei stark je nach Fachrichtung, Thema oder Fragestellung sowie Art der Arbeit.

Mit der Verwendung von wissenschaftlichen Quellen belegst und unterstützt du die Qualität deiner eigenen Argumentation, wobei du aus verschiedenen wissenschaftlichen Quellenarten wählen kannst.

Dazu zählen zum Beispiel eigene und fremde Erhebungen, Monografien, Sammelbände, Artikel in Zeitschriften und Zeitungen, Internetdokumente, amtliche Veröffentlichungen, Geschäftsberichte, graue Literatur und so weiter.

Ist deine Arbeit vollgepackt mit unbewiesenen Behauptungen oder Datenangaben ohne Kennzeichnung, ist das immer ein Ausdruck von ungenauem Arbeiten beziehungsweise unsauberem Zitieren.

Eine meiner häufigsten und liebsten Anmerkungen bei der Korrektur von Arbeiten ist daher seit jeher Wer hat das gesagt?

Die wissenschaftliche Qualität von Quellen kannst du anhand von formalen Kriterien (Nachprüfbarkeit) und inhaltlichen Kriterien (Nachvollziehbarkeit) sowie Indizien prüfen. Eine Übersicht über die wissenschaftlichen Qualitätskriterien für eine Quelle findest du hier.

Wenn du dir bezüglich deiner Quellenauswahl unsicher bist, dann frage deinen Betreuer. Er wird ganz bestimmt auch noch den ein oder anderen Literaturtipp für dich haben.

Und hier nun meine TOP 3 der nicht-wissenschaftlichen Quellen, mit denen du die Qualität deiner Doktorarbeit, Masterarbeit oder Bachelorarbeit auf jeden Fall mächtig nach unten schraubst.

Diese Quellen haben in einer wissenschaftlichen Arbeit nix zu suchen

1. Wikipedia

Ich kann es nicht oft genug betonen, denn es hält sich hartnäckig das Gerücht, dass Wikipedia in wissenschaftlichen Arbeiten zitiert werden kann.

Wikipedia ist ein freies Internetlexikon, an dem jeder mitarbeiten und seinen Senf dazu geben darf. Die Identität der Verfasser ist häufig nicht genau bekannt oder anonym, die fachliche Kompetenz kann nicht sichergestellt werden.

Trotz mittlerweile zunehmender Quellenverweise unter den Artikeln weisen diese oft nicht die Qualitätskriterien für wissenschaftliche Quellen auf.

Viele Hochschulen untersagen inzwischen in ihren Leitfäden zum wissenschaftlichen Arbeiten unter dem Stichpunkt Literatur/Quellen ausdrücklich die Nutzung von Wikipedia. Trotzdem lese ich vor allem in Bachelor- und Masterarbeiten gehäuft Wikipedia-Zitate.

Da Wikipedia aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken ist, folgender Tipp:

Wikipedia eignet sich hervorragend, um eine erste Idee für ein Thema oder einen Begriff zu bekommen. Die Einzelnachweise am Ende können, müssen aber kein brauchbarer Quellenhinweis sein. Der Weg zu wirklich brauchbaren wissenschaftlichen Quellen beziehungsweise verwendbarer wissenschaftlicher Literatur führt nach wie vor über die einschlägigen Literaturdatenbanken der Hochschulen.

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2. Unseriöse Internetquellen

Vor allem in den letzten fünfzehn Jahren haben die Internetquellen dank des technischen Fortschritts und der Internetentwicklung endgültig den Einzug in die wissenschaftlichen Arbeiten geschafft.

Davor waren sie auch schon im Literaturverzeichnis anzutreffen, allerdings noch sehr spärlich und meist unter einem gesonderten Verweis zur Nutzung von Internetquellen.

Wie bei Literaturquellen ist auch bei Internetquellen von unseriös bis wissenschaftlich verwendbar alles mit dabei.

Richtig daneben greifst du, wenn du Seiten ohne Autor, mit schwammigem Inhalt und ohne eigene Belege, Social Media-Beiträge, Foreneinträge oder Rezensionen als Quelle angibst.

Internetquellen von Behörden oder Ministerien sind dagegen seriöse Quellen. Meist veröffentlichen diese Einrichtungen ihre Quellen in gedruckter Form (zum Beispiel als Gesetzbuch, offizielles Dokument oder Fachartikel) und dann zusätzlich auf den Seiten im Internet.

Wenn möglich, ist die Angabe der Printform (= ursprünglicher Erscheinungsort der Quelle) der URL als Quellenangabe vorzuziehen.

Tipp 1: Informationsmaterial und Publikationen der Ministerien können über die Serviceseiten kostenfrei bestellt oder heruntergeladen werden.

Tipp 2: Für Statistiken rund um Deutschland ist die Seite des Statistischen Bundesamtes die beste Wahl. Hier findest du alles von A wie Außenhandel bis Z wie Zollverwaltung, Datenbanken und interaktive Karten.

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3. Populärwissenschaftliche Literatur

Manche Bücher oder Zeitschriften erfüllen die formalen Qualitätskriterien für Quellen. Ein Autor ist genannt, der Verlag ist bekannt, Inhalts- und Quellenverzeichnis sind vorhanden.

Dennoch punktest du auf gar keinen Fall, wenn du zum Beispiel über die menschliche Psyche schreibst und Bücher mit dem Titel Wissen Sie, was Ihr Gehirn denkt? Wie in unserem Oberstübchen die Wirklichkeit verzerrt wird verwendest. Oder dir das ADAC-Mitgliedermagazin als Quelle für Automobildaten ausgesucht hast.

Warum?

Weil diese (Sach-)Bücher und Zeitschriften für ein breites Publikum verfasst sind. Die allgemein interessierten Leser bekommen zwar Informationen, doch dieses Fachwissen ist (sehr) leicht verständlich, oberflächlich und zumeist auch recht unterhaltsam aufbereitet. Genauso verhält es sich mit Ratgebern à la 101 Tipps für XYZ.

Das soll nicht heißen, dass wissenschaftliche Literatur immer nur staubtrocken verfasst ist. Jedoch richtet sich wissenschaftliche Literatur vorrangig an ein Fachpublikum, das mit Fachvokabular vertraut ist. Außerdem ist die wissenschaftliche Sprachwahl und der wissenschaftliche Schreibstil der Neutralität verpflichtet.

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Bonus: Wissenschaftliche Quellen für die Doktorarbeit

Welche Quellen du für deine Doktorarbeit in Betracht ziehst und verwenden willst, ist eng mit deinem Thema und deiner Fragestellung verbunden.

Oftmals wird in Doktorarbeiten empirisch geforscht, sodass ein großer Teil der Quellen durch die eigene Erhebung gesichert ist. Wenn du also zum Beispiel eine Umfrage oder Interviews durchführst, sind die Ergebnisse dein eigenes Quellenmaterial.

Fakt ist allerdings, dass du nicht um eine umfangreiche Recherche nach weiteren Quellen herumkommen wirst, um den empirischen Teil deiner Arbeit zu stützen. Im allgemeinen Sprachgebrauch ist damit die Suche nach Literaturquellen jeglicher Art gemeint.

Verzeihen die Betreuer in Bachelor- oder Masterarbeiten vielleicht noch den ein oder anderen Quellen-Fauxpas, solltest du bei deiner Doktorarbeit mit größter Sorgfalt ans Werk gehen und dir auf jeden Fall ausreichend Zeit für die Erstrecherche und alle folgenden Rechercheschleifen nehmen.

Denn sowohl der Quellenumfang als auch die Qualität der Quellen werden bei der Bewertung der Doktorarbeit berücksichtigt.

Beachte, dass der Quellenumfang schnell in die Hunderte gehen kann, wenn man pro Seite mindestens ein oder zwei Quellen rechnet. Was nicht heißt, dass die hohe Zahl ein Freibrief für schludriges Arbeiten ist. Frei nach dem Motto Das fällt in der Summe bestimmt nicht auf.

Fazit

Es gibt jede Menge unterschiedliche Quellen, die du in deiner wissenschaftlichen Arbeit verwenden kannst.

Wenn du auf die wissenschaftlichen Qualitätskriterien für Quellen achtest und die TOP 3 der nicht-wissenschaftlichen Quellen nicht nutzt, bist du bestens vor den Quellen, die deine Arbeit ruinieren, geschützt.


Fragen zu wissenschaftlichen Quellen?
Schreib mir gerne einen Nachricht!

Herzliche Grüße
Sandra




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