Von Abstract bis Zitieren: Dein Guide für wissenschaftliches Arbeiten – Teil 7

Von Abstract bis Zitieren: Dein Guide für wissenschaftliches Arbeiten – Teil 7

Im siebten Teil meiner Serie ABC für wissenschaftliches Arbeiten liest du die wichtigsten Infos zum Speichern deiner Dateien, zum Thema und zum Umfang einer wissenschaftlichen Arbeit. Als Bonus gibt es für Promovierende Tipps zu einem Ablagesystem für ihre Unterlagen.

Teil 1 mit Abstract, Betreuer und Computer liest du hier.
Teil 2 mit Deckblatt, Exposé, Formatierung und dem Bonus Disputation liest du hier.
Teil 3 mit Gliederung, Hilfe, Inhalt und dem Bonus Gutachter liest du hier.
Teil 4 mit Jahresplanung, Kosten, Leitfaden und dem Bonus Länge liest du hier.
Teil 5 mit Methoden, Nummerierung und Ordnung liest du hier.
Teil 6 mit Plagiat, Quellen, Relax und dem Bonus Promotionsordnung liest du hier.

Manche Tipps werden dir sicherlich bekannt vorkommen, manche werden deine Erinnerung auffrischen und manche werden dir vielleicht neu sein.

Alle sind von mir oder meinen Studierenden praxiserprobt und sofort umsetzbar.

Ich freue mich, wenn dir die Tipps hilfreich sind und dich vor häufigen und beliebten Fehlern bewahren.

abc wissenschaftliches arbeiten 14

Speichern (aka Datensicherung)

Das regelmäßige Speichern von Dateien ist das A und O bei deiner Arbeit am Rechner, um Datenverluste zu vermeiden.

Eine Datensicherung gilt ausnahmslos für alle Arbeitsdateien auf deinem Rechner. Aber insbesondere deinen Schreibprojekten wie deiner Abschlussarbeit solltest du noch mehr Aufmerksamkeit schenken.

Sonst liegen deine Nerven schnell blank, wenn der gestern geschriebene Text oder ganze Kapitel weg sind. Denn ein Verlust erfordert meist eine zeitintensive Rekonstruktion. Speicherst du konsequent regelmäßig, minimierst du das Risiko eines Datenverlusts.

Meine 3 Tipps für ein regelmäßiges Speichern

1. Speichere mehrfach auf verschiedenen Medien

Alle deine Dateien solltest du sowohl auf dem Rechner als auch auf ein bis maximal zwei externen Speichermedien (zum Beispiel USB-Stick, externe Festplatte oder Cloud-Lösung) sichern, um bei technischen Defekten stets eine Kopie verfügbar zu haben.

2. Führe regelmäßig Sicherungen durch

Einzelne Dateien sicherst du unmittelbar nach der Bearbeitung. Zusätzlich empfiehlt sich eine wöchentliche Gesamtsicherung deines gesamten Arbeitsprojekts, wobei du das Intervall an dein individuelles Arbeitspensum anpassen kannst.

3. Trenne die Speichermedien räumlich

Bewahre deine externen Sicherungen an einem separaten Ort auf, also nicht in deiner Wohnung. So hast du auch im Falle von unvorhergesehenen Ereignissen wie Einbruch oder Brand weiterhin Zugriff auf deine Daten.

Thema

Nahezu jedes Thema kann wissenschaftlich bearbeitet werden.

Entscheidend ist jedoch, dass dein gewähltes Thema deine eigene Motivation und dein persönliches Interesse widerspiegelt. Wählst du ein Thema, das dir nicht liegt, kann die Bearbeitung für dich schnell langweilig, frustrierend und sehr zäh werden.

Meine 3 Tipps für deine Themenwahl

1. Suche dir selbst ein Thema

Wenn du die Möglichkeit hast, wähle dein Thema eigenständig und lasse es dir nicht ausschließlich von deinem Betreuer vorgeben. Durch eine eigene Themenwahl ist die Chance höher, dass du während des Forschungsprozesses motivierter und engagierter bleibst.

2. Berücksichtige die aktuelle Forschungslage

Eine sorgfältige Recherche zu aktuellen Forschungsthemen innerhalb deines Fachbereichs hilft dir bei der Themenauswahl. So vermeidest du auch, ein bereits bearbeitetes Thema zu wählen.

3. Prüfe die Verfügbarkeit wissenschaftlicher Literatur

Die wissenschaftliche Basis deiner Arbeit hängt maßgeblich von der Verfügbarkeit relevanter und aktueller Literatur ab. Stelle daher sicher, dass ausreichende Quellen existieren, um deine Annahmen und Aussagen begründen und belegen zu können.

Umfang

Der Umfang einer wissenschaftlichen Arbeit variiert erheblich und hängt maßgeblich von der Art der Arbeit ab.

Während Seminararbeiten in der Regel zwischen 10 und 15 Seiten umfassen, bewegen sich Bachelor- und Masterarbeiten meist im Bereich von 50 bis 75 Seiten. Häufig existieren auch Vorgaben zu einer bestimmten Wortanzahl, wobei eine Toleranz von ±10 % üblich ist.

Bei Dissertationen sind die Unterschiede noch ausgeprägter: Doktorarbeiten können vor allem in den Sozialwissenschaften bis zu mehrere hundert Seiten umfassen, während medizinische oder mathematische Dissertationen oft nur wenige Dutzend Seiten lang sind.

Meine 3 Tipps für einen angemessenen Umfang

1. Plane deine Gliederung strategisch

Lege bereits bei der Erstellung der Gliederung fest, wie viel Gewicht die einzelnen Kapitel erhalten sollen. Eine grobe Zuordnung der Seitenzahlen hilft dir, den Umfang ausgewogen zu planen.

2. Verfasse eine kompakte Einleitung

Deine Einleitung sollte präzise und zielgerichtet sein. Eine zu lange Einleitung geht zulasten der Methodik und der Ergebnisdarstellung – besonders bei Arbeiten mit begrenztem Umfang. Eine kompakte Einführung erleichtert dir die klare Strukturierung deines Hauptteils.

3. Abbildungen und Tabellen zählen nicht mit

In der Regel werden Abbildungen und Tabellen nicht in die Seitenzählung eingerechnet. Daher ist es wenig sinnvoll, wenn du versuchst, deinen Text künstlich durch eine Vielzahl an Abbildungen oder Tabellen zu strecken. Gleiches gilt für die Fußnoten. Im Zweifelsfall wirf einen Blick in den Leitfaden für wissenschaftliches Arbeiten deines Fachbereichs oder halte Rücksprache mit deinem Betreuer.

Bonus: Unterlagen ordnen

Der Weg zum Doktortitel startet und endet mit einem erheblichen Verwaltungsaufwand.

Neben zahlreichen Anträgen, Nachweisen und Vereinbarungen entstehen während der Arbeit umfangreiche Sammlungen an Fachliteratur, Notizen, PDFs und weiteren Materialien.

Eine strukturierte Ablage hilft dir, den Überblick zu behalten und deine Arbeitsprozesse effizient zu gestalten.

Meine 3 Tipps für eine geordnete Ablage

1. Archiviere wichtige Verwaltungsunterlagen

Mit einem Aktenordner für alle Anträge, Einschreibungsunterlagen sowie den Briefwechsel mit dem Dekanat behältst du den Überblick über die wichtigen Verwaltungsunterlagen. Zudem solltest du eine digitale Kopie der Dokumente speichern (siehe auch Tipps zum Speichern oben).

2. Bewahre deine Arbeitsmaterialien in einem Ablagesystem auf

Papierunterlagen lassen sich in einem oder mehreren Briefablageordnern organisieren. Digitale Materialien speicherst du in thematisch geordneten Ordnern auf dem Rechner, um schnellen Zugriff zu haben.

3. Prüfe und bereinige regelmäßig deine Ablage

Eine regelmäßige Überprüfung deiner Unterlagen ist sinnvoll, um Ordnung zu bewahren. Dabei hinterfrage immer:

  • Welche Dokumente benötige ich noch?
  • Welche Inhalte haben sich erledigt?
  • Welche Unterlagen muss ich langfristig aufbewahren?


Im achten und letzten Teil liest du die wichtigen Informationen zu den Verzeichnissen, zum Vorgang des wissenschaftlichen Arbeitens und dem Zitieren. Als Bonus für Promovierende gibt es Tipps zu der Veröffentlichung der Doktorarbeit.

Ich wünsche dir viel Erfolg bei deiner wissenschaftlichen Arbeit!

Herzliche Grüße
Sandra



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