Im achten Teil meiner Serie ABC für wissenschaftliches Arbeiten liest du die wichtigsten Infos zu den anzulegenden Verzeichnissen, zum Vorgang des wissenschaftlichen Arbeitens und zum Zitieren in einer wissenschaftlichen Arbeit. Als Bonus gibt es für Promovierende Tipps zu der Veröffentlichung ihrer Doktorarbeit.
Teil 1 mit Abstract, Betreuer und Computer liest du hier.
Teil 2 mit Deckblatt, Exposé, Formatierung und dem Bonus Disputation liest du hier.
Teil 3 mit Gliederung, Hilfe, Inhalt und dem Bonus Gutachter liest du hier.
Teil 4 mit Jahresplanung, Kosten, Leitfaden und dem Bonus Länge liest du hier.
Teil 5 mit Methoden, Nummerierung und Ordnung liest du hier.
Teil 6 mit Plagiat, Quellen, Relax und dem Bonus Promotionsordnung liest du hier.
Teil 7 mit Speichern, Thema, Umfang und dem Bonus Unterlagen ordnen liest du hier.
Manche Tipps werden dir sicherlich bekannt vorkommen, manche werden deine Erinnerung auffrischen und manche werden dir vielleicht neu sein.
Alle sind von mir oder meinen Studierenden praxiserprobt und sofort umsetzbar.
Ich freue mich, wenn dir die Tipps hilfreich sind und dich vor häufigen und beliebten Fehlern bewahren.
Die Verzeichnisse dienen der strukturellen Übersicht und sind eine Liste oder eine Zusammenstellung von inhaltlich ähnlichen Dingen. Mit Hilfe der Verzeichnisse kann der Leser die entsprechenden Informationen im Text schneller finden.
Ein sorgfältig erstelltes Verzeichnissystem trägt entscheidend zur Leserführung und zur formalen Qualität deiner wissenschaftlichen Arbeit bei.
Jede wissenschaftliche Arbeit hat als Mindeststandard ein Inhaltsverzeichnis und ein Literaturverzeichnis. Ergänzend können je nach Umfang und Fachgebiet weitere Verzeichnisse – wie Abbildungs-, Tabellen- und/oder Abkürzungsverzeichnisse – hinzugefügt werden. In bestimmten Fachbereichen sind zudem Formel- oder Symbolverzeichnisse üblich.
Meine 3 Tipps zu einer guten Verzeichnisgestaltung
Verwendest du in deiner Arbeit keine Abbildungen, Tabellen, Abkürzungen, Formeln oder Symbole, ist das Einfügen eines entsprechenden (leeren) Verzeichnisses nicht erforderlich.
Wenn verfügbar, verwende eine vorformatierte Vorlage des Fachbereichs (meist in WORD). Andernfalls empfiehlt sich die Erstellung eigener Formatvorlagen, um automatisierte Aktualisierungen zu ermöglichen. Eine manuelle Erstellung ist natürlich auch möglich, aber deutlich zeitintensiver.
Vor Abgabe deiner Arbeit solltest du jedes Verzeichnis noch einmal einzeln hinsichtlich Vollständigkeit, korrekter Beschriftung und Übereinstimmung der Seitenzahlen mit dem Text überprüfen.
Wissenschaftliches Arbeiten bezeichnet einen methodisch strukturierten Prozess, bei dem eine definierte Fragestellung oder ein spezifisches Thema mithilfe anerkannter wissenschaftlicher Methoden und Techniken bearbeitet wird.
Die Einhaltung dieser Standards ist unerlässlich, da sie die Nachvollziehbarkeit, Prüfbarkeit und Reproduzierbarkeit der Arbeit gewährleistet.
Meine 3 Tipps für ein erfolgreiches wissenschaftliches Arbeiten
Für deine wissenschaftliche Arbeit musst du auf einschlägige Theorien Bezug nehmen und dich mit dem aktuellen Stand der Forschung zum jeweiligen Thema auseinandersetzen. Dies schafft die Grundlage für deine Argumentation.
Definiere zentrale Begriffe und belege sie mit geeigneten Quellen. Auf diese Weise stellst du Eindeutigkeit her und unterstützt die Nachvollziehbarkeit deiner Argumentation.
Die Wahl der zur Fragestellung passenden Methode oder Methoden ist ein zentraler Bestandteil wissenschaftlicher Arbeiten. Idealerweise stimmst du deine methodische Herangehensweise mit deinem Betreuer ab.
Das korrekte Zitieren ist ein zentraler Bestandteil wissenschaftlichen Arbeitens. Es ermöglicht die transparente Rückverfolgbarkeit von Aussagen und schützt das geistige Eigentum der Urheber.
Du musst sowohl direkte (wörtliche) als auch indirekte (paraphrasierte) Übernahmen aus anderen Werken eindeutig kenntlich machen.
Zitierfehler gelten als gravierende Verstöße gegen wissenschaftliche Standards. Sie können nicht nur deine Bewertung negativ beeinflussen, sondern im Extremfall auch disziplinarische Konsequenzen nach sich ziehen (vgl. Plagiat).
Achte daher von Beginn an auf das korrekte Zitieren!
Meine 3 Tipps zum korrekten Zitieren
Gängige Zitierstile sind etwa Harvard, APA, Vancouver, Chicago (A/B), MLA oder AMA. Die Wahl des Stils richtet sich häufig nach Fachrichtung, Hochschule, Institut oder den Präferenzen des Betreuers. Es empfiehlt sich ein Blick in die jeweiligen Handreichungen wissenschaftliches Arbeiten deines Fachbereichs.
Jeder Zitierstil legt exakt fest, wie Quellen im Text und im Literaturverzeichnis anzugeben sind. Im deutschsprachigen Raum sind Zitate häufig in Fuß- oder Endnoten (z. B. Chicago) zu finden, während im angelsächsischen Raum meist im Text zitiert wird (z. B. Harvard-Stil).
Deinen gewählten Zitierstil wendest du konsequent über die gesamte Arbeit hinweg an. Eine frühzeitige Abstimmung mit dem Betreuer ist sinnvoll, um gegebenenfalls dessen Präferenz für einen Zitierstil abzustimmen.
Die Veröffentlichung der Dissertation ist der letzte verpflichtende Schritt im Promotionsverfahren.
Promovierende sind rechtlich verpflichtet, ihre Arbeit der wissenschaftlichen Öffentlichkeit zugänglich zu machen. Diese Veröffentlichung muss innerhalb einer in der Promotionsordnung festgelegten Frist erfolgen, nachdem die Disputation erfolgreich bestanden wurde.
Erst mit Vorlage eines Nachweises über die ordnungsgemäße Veröffentlichung wird dir die Promotionsurkunde ausgehändigt – erst dann darfst du den Doktortitel rechtlich führen!
Meine 3 Tipps für die Veröffentlichung einer Dissertation
Die Bestimmungen zur Veröffentlichung, einschließlich der Anzahl an erforderlichen Pflichtexemplaren sowie möglicher Formate und Abgabefristen, sind in der Promotionsordnung der jeweiligen Fakultät geregelt.
Die Veröffentlichung über die Hochschulbibliothek in elektronischer Form (z. B. als PDF) hat sich als Standard etabliert. Dieses Verfahren ist in der Regel unkompliziert, schnell und kostenfrei.
Alternativ hast du die Möglichkeit, deine Dissertation über einen (Fach-)Verlag zu publizieren – als Buch oder E-Book. Diese Option ist oft mit hohen Kosten verbunden, kann dir aber hinsichtlich Sichtbarkeit, Zitierbarkeit und fachlicher Reichweite Vorteile bieten. Die Entscheidung solltest du in Abhängigkeit von deinen fachlichen Zielsetzungen und deinen finanziellen Rahmenbedingungen treffen. Denn die Wahl der Veröffentlichungsform beeinflusst nicht nur den formalen Abschluss des Promotionsverfahrens, sondern kann auch die Sichtbarkeit der Forschungsarbeit nachhaltig prägen.
Mit dieser achten Folge endet meine Serie Von Abstract bis Zitieren: Dein Guide für wissenschaftliches Arbeiten.
Mein Ziel war es, dir in acht Teilen die aus meiner Sicht wichtigsten Punkte des wissenschaftlichen Arbeitens verständlich und praxisnah darzustellen.
Betrachte das wissenschaftliche Arbeiten nicht als einen schnellen Sprint, sondern eher als eine gut geplante Wanderung mit einigen Etappen und Pausen sowie kleinen Überraschungen am Wegesrand.
Ich wünsche dir viel Erfolg auf deinem persönlichen Weg zu deiner wissenschaftlichen Arbeit!
Herzliche Grüße
Sandra